29.07.2016
Dann und wann sieht man sie im Straßenverkehr: Oldtimer. Prächtige, schwungvoll designte Karossen, jenseits aller CW-Wert-Diskussionen. Dafür mit reichlich Chrom versehen. Ihr technischer wie optischer Zustand ist zumeist tadellos. Kein Wunder das hierzulande fast jeder vierte Autofahrer davon träumt, eines dieser Traumautos sein eigen nennen zu können.
Schließlich sind die Autos von einst, heute echte Sympathieträger. Als Besitzer merkt man das nicht zuletzt daran, dass einem plötzlich wildfremde Menschen auf der Straße zuwinken oder den Halt an der Ampel zu einem kurzen Fachgespräch nutzen.
Dieser Begeisterung steht allerdings die Legende entgegen, dass Oldtimer einzig und allein ein Hobby für Vermögende seien. Doch das stimmt so eben nicht. Sicherlich, es gibt Modelle, für die zahlt man Unsummen, doch letztlich kommt es darauf an, was man sucht. Und da gibt es durchaus auch reizvolle Fahrzeuge, für die man nicht so tief in die Tasche zu greifen braucht. Als Faustregel gilt: Der Einstieg ist mit rund 5.000 Euro gut zu meistern. Mit etwas Glück gibt es dafür beispielsweise einen VW-Käfer aus den 70er Jahren.
Allerdings kann man sich beim Oldtimer-Kauf auch schnell verheben. Wenn etwa angesichts des funkelnden Blechs Fragen zurückstehen und nur noch das „Haben“ den Verstand dominiert. Denn wer sich einen Oldtimer zulegt, muss für sich zunächst eine Reihe von Fragen klären. Etwa, die nach der Ersatzteillage: gibt es für mein Wunschauto noch genügend Ersatzteile, sprich, sind diese zu akzeptablen Preisen zu erwerben oder müssen sie im Fall des Falles neu gefertigt werden? In Form eines Einzelstücks, was den Preis wiederum effektvoll nach oben schrauben kann.
Oder die Frage nach der Mängelliste: Welche Mängel sind noch akzeptabel, von welchem Fahrzzeug lässt man besser die Finger? Denn grundsätzlich gilt, ein Oldtimer, dessen Zustand man mit der Note drei bewertet, ist nur mit immensem Aufwand in ein Fahrzeug der Zustandsnote 2 zu verwandeln. Dann besser gleich zum hochwertigeren Modell greifen. Schließlich will man sein Schätzchen vielleicht irgendwann wieder verkaufen.
Generell sollte man vor dem Kauf einen KFZ-Sachverständigen über das ausgewählte Fahrzeug schauen lassen, um einen möglichen Blender von einem guten Auto unterscheiden zu können. Hat man seinen Oldtimer dann gefunden, dann sollte er auch bewegt werden. Denn dafür wird ein Auto schließlich gebaut.
Als Wertanlage eignet sich ein Oldtimer im Übrigen nur bedingt. Aber den Unterhalt desselben bekommt man in der Regel immer heraus, denn der Wert solcher Fahrzeuge steigt nach wie vor. Von daher, ist der Oldtimer ein durchaus lohnendes Hobby. Nicht nur der staunenden Blicke am Straßenrand wegen.